Untersuchungen zeigen, dass sich die Biodiversitätsleistungen auf Betrieben durch eine gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung markant verbessern lassen.
Um zielorientierte und gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatungen erfolgreich durchzuführen, brauchen Beratungspersonen fundierte agronomische und ökologische Kenntnisse, aber auch ausgeprägte Sozial- und Methodenkompetenzen. Im 10-tägigen Ausbildungsgang von AGRIDEA, Agrofutura und FiBL vermitteln wir den Teilnehmenden das Rüstzeug dazu. Der Lehrgang beinhaltet ebenfalls Selbststudium und wird mit einem Attest abgeschlossen.
Der Ausbildungsgang wird als Pilot im Rahmen eines Beratungsprojekts des BLW durchgeführt. Zusätzlich finanziert wird er durch das BAFU und sechs Pilotkantone (BE, FR, LU, SG, TG, ZH).
Theorie
1. Tag: Grundlagen der Biodiversität vertiefen
Wir behandeln die agrar- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen zur Biodiversitätsförderung. Sie lernen, was nötig ist, um die Biodiversität in einer Region zu erhalten und zu fördern, und wie dies zusammen mit Landwirtschaftsbetrieben erreicht werden kann.
2. Tag: Biodiversität und Produktion verknüpfen
Der zweite Kurstag bietet einen Einblick in die Grundlagen der Landwirtschaft im Spannungsfeld Ökologie, Ökonomie und Produktion.
3. und 4. Tag: Lebensräume beurteilen und zielorientiert pflegen
In Theorie und Praxis stellen wir verschiedene Lebensräume im Kulturland vor. Sie lernen deren ökologische Qualität zu beurteilen und wissen, wie man sie zielorientiert pflegen und aufwerten kann.
5. Tag: Methodik Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung vertiefen
Sie lernen die Methodik der gesamtbetrieblichen Biodiversitätsberatung kennen.
Praxis
6. und 7. Tag: Erfahrene Beratungspersonen begleiten
Um Beratungserfahrung zu sammeln, begleiten Sie erfahrene Beratungspersonen bei zwei Beratungen.
8. und 9. Tag: Beratungen mit Supervision durchführen
Sie können Ihre Beratungserfahrung vertiefen, indem Sie zwei gesamtbetriebliche Beratungen selbständig durchführen. Dabei werden Sie von einem Coach begleitet und erhalten Feedback.
10. Tag: Attest erlangen
Nach erfolgreicher Durchführung einer dritten Beratung erhalten Sie das Attest für den Ausbildungsgang.
Methoden, pädagogische Hilfsmittel
Referate, Gruppenarbeiten, praktische Übungen, Selbststudium, selbständige Beratungen
Bemerkungen: Grundkenntnisse
Untenstehende Grundkenntnisse werden vorausgesetzt oder müssen im Selbststudium erworben werden. Sie sind unabdingbar für einen erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs. Unterlagen für das Selbststudium werden vorgängig abgegeben. Sie werden im Kurs nicht im Detail behandelt:
- Grundkenntnisse der wichtigsten Lebensräume mit Bezug zur Landwirtschaft
- Pflanzenkenntnisse mindestens der Arten BFF QII und Wiesenkartierschlüssel, Überblick über die häufigsten Ziel- und Leitarten in der Landwirtschaft.
- Anforderungen an Bewirtschaftung der Biodiversitätsförderflächen und Anforderungen (Qualitätsstufe I und II)
- Agronomische Basiskenntnisse, welche z. B. im AGRIDEA-Kurs «Landwirtschaft verstehen» vermittelt werden.
Neben den 10 Kurstagen werden 3 Betriebe selbständig kartiert und ein Biodiversitätsaufwertungsvorschlag erarbeitet. Dafür muss mit einem Aufwand von mindestens 3 Tagen gerechnet werden. Für interessierte Teilnehmende bieten die Pilotkantone einen halbtägigen Zusatzkurs zu kantonalen Vorgaben an.
Teilnehmende aus den Pilotkantonen BE, FR, LU, SG, TG und ZH haben Vorrang